Was regt uns wirklich zum Nachdenken an?
Wir alle leben in einer subjektiv wahrgenommenen Welt. Jeder Mensch besitzt dafür individuell eingestellte Filter, die für sie oder ihn das Umfeld so erscheinen lassen, dass den persönlichen Anforderungen Genüge getan ist. Diese Wahrnehmungsfilter sind meist jedoch kein unüberwindbarer Schutz, sondern eine eher lockere Barriere, die mithilft, Extreme in Gedanken besser zu verarbeiten. An dieser Barriere wird ständig gearbeitet. Das Bewusstsein wie ebenso das Unterbewusstsein filtern von außen kommende Einflüsse und fügen diese, zuvor passend umgestaltet, in unsere persönliche Wahrnehmung ein.
Sicher werden Sie nun denken, dass dies doch kaum etwas mit Sprüche zum Nachdenken zu tun hat. Doch, das hat es, und zwar weit mehr als die meisten Zeitgenossen glauben. Denn Sprüche dieser Art treffen inhaltlich sehr oft den Kern eines bestimmten Themas, aber noch viel öfter den Kern eines Gefühls. Stellen wir uns doch einfach einmal die Frage, was uns wirklich beschäftigt, was uns zum Nachdenken anregt?
Eine Geste, ein Geruch, eine Farbe, eine Melodie, die bestimmte Erinnerungen hervorrufen, sind solche Ereignisse. Doch dazu wird lediglich das eigene Archiv geöffnet und quasi ein Abgleich durchgeführt. Sprüche zum Nachdenken dringen weit tiefer in uns ein, natürlich nur sinngemäß. Sie gelangen hinter unsere Bibliothek der Erinnerungen, wenn sie denn bestimmte Punkte treffen. Sprüche zum Nachdenken bringen uns “durcheinander”. Sie können Widersprüche auslösen, aber auch Meinungen verfestigen oder bestätigen. Auf jeden Fall regen sie zum Nachdenken an. Doch warum sind es immer Sprüche, also im Grunde ein Satz in einer bestimmten Wortkombination?
Sprüche zum Nachdenken: nicht was, sondern wie
Sprüche zum Nachdenken führen, wie andere Sprüche auch, nicht selten eine ganze Reihe von Metaphern ins Feld, die es uns erleichtern, etwas zu verstehen. Der Mensch denkt vorwiegend in Bildern, weniger in Worten. Was also machen Sprüche zum Nachdenken? Sie geben den Worten eine bildhafte Gestalt. Nicht umsonst entwickelte sich die Schriftsprache aus Symbolen. Ägyptische Hieroglyphen sind hierfür ein sehr gutes Beispiel, genauso wie die Bilderbücher unserer Kinder.
Die Bildhaftigkeit beim Denken
Es gibt kaum ein Hauptwort in unserer Sprache, das nicht einen bildhaften Gegenpart besitzt. Dieser Gegenpart wird von unserem Gehirn automatisch aufgerufen, wenn wir dieses Wort hören oder lesen. Selbst so komplexe Worte wie etwa „Harmonie“ oder „Seele“ werden in eine Bildsprache übersetzt. Es kommt nur auf die Zusammensetzung an. Wenn nun also zum Beispiel der römische Philosoph und Dichter Seneca davon spricht, das die Harmonie der Seele mit sich selbst das höchste Gut darstellt, dann vermittelt uns dieser Mann eine Wahrheit, die wir verstehen können. Wir verstehen sie jedoch vor allem deshalb, weil er beziehungsweise der Übersetzer die richtige Wortkombination wählte.
Sinnsprüche und Zitate, die zum Nachdenken anregen, besitzen folglich einen Rhythmus oder eine verborgene Melodie, die in uns bestimmte Seiten zum Klingen bringen. Das macht auch den Unterschied zur rein sachlichen Darstellung aus, die meist zu trocken daherkommt. Zugegeben, nicht alle schriftlichen Inhalte können zu Sprüchen werden, die zum Nachdenken anregen. Versuchen Sie das mal mit einer Steuererklärung.
Nein, Sprüche zum Nachdenken dienen vielmehr dazu, den Kern eines Wesens zu erkennen und genau dafür haben wir für Sie hier eine große Auswahl bereitgestellt, die Sie zum Nachdenken anregen soll oder die Sie bei passender Gelegenheit selbst verwenden können.