5./6. Dezember – Tag des Heiligen Nikolaus
Da Sie diesen Text auf Deutsch lesen, sind Sie mit der Tradition, Kindern in der Nacht zum 6. Dezember Gaben in den Nikolausstiefel oder auf den Nikolausteller zu legen, wahrscheinlich bestens vertraut. Diese Tradition geht auf Sankt Nikolaus von Myra zurück, der unter anderem als Schutzpatron der Kinder gilt. Uneinigkeit herrscht international über den genauen Termin des Nikolaustages (mancherorts wird er schon am 5. Dezember begangen) und darüber, ob es zusätzlich zu den Nikolausgaben noch Weihnachtsgeschenke gibt (in Deutschland, Österreich, Tschechien und Ungarn dürfen sich Kinder im Dezember z. B. zwei Mal über Geschenke freuen – in Belgien hingegen z. B. nur einmal!).
13. Dezember – Tag der Heiligen Lucia/Luciafest
Dieses Fest geht auf die Heilige Lucia zurück, die mit einer Kerzenkrone auf dem Kopf die dunklen Verstecke verfolgter Christen in den Anfangstagen des Christentums aufgesucht haben soll, um ihre Glaubensbrüder und -schwestern mit Lebensmitteln zu versorgen. Heute wird das Fest vor allem in Skandinavien gefeiert. In Schweden z. B. wird normalerweise eine junge Frau in der Familie zur Lucia gekürt (teilweise gibt es sogar regionale und überregionale Lucia-Wahlen), die in weißem Gewand und mit Lichterkrone Gebäck und Getränke serviert.
24. Dezember – Heiligabend
Dieser Abend ist traditionellerweise in den meisten Ländern für ein gemeinsames Essen mit der Familie reserviert. Vielerorts werden an diesem Abend auch die Weihnachtsgeschenke verteilt. Ein weiteres Element der Feiern zu Heiligabend rund um den Globus ist, zumindest in christlichen Regionen, der Kirchenbesuch bzw. die Lobpreisung Gottes (oder des Weihnachtsgedankens generell) auf anderem Wege (z. B. durch Weihnachtssingen in Griechenland oder die Verkündung des Weihnachtsfriedens in Finnland). Aber auch den Toten gedenkt man an Heiligabend in vielen Ländern: in Finnland und Estland gehört ein Friedhofsbesuch und das Aufstellen von Kerzen zu den Bräuchen; in Litauen wird die Weihnachtstafel nach dem Essen nicht abgedeckt, damit die Toten sich des Nachts daran laben können.
25. Dezember – Erster Weihnachtsfeiertag
Meist werden an diesem Tag die Feierlichkeiten des Vorabends fortgesetzt. In Ländern wie Griechenland, in denen Heiligabend noch in die Fastenzeit fällt, endet an diesem Tag das Fasten und es darf wieder alles aufgetischt und gegessen werden. Eine besondere Bedeutung hat der erste Weihnachtsfeiertag in Großbritannien, Irland und allen Ländern des Commonwealth, in denen Weihnachten nach britischer Tradition gefeiert wird – denn hier ist es der Morgen des 25. Dezember, an dem die Kinder ihre Geschenke in den am Kamin aufgehängten Strümpfen oder unterm Christbaum entdecken.
6./7. Januar – Epiphanias/Tag der Heiligen Drei Könige
In vielen Ländern, u. a. Deutschland, endet die Weihnachtszeit mit diesem Datum – in vielen Ländern, vor allem in christlich-orthodox geprägten, aber auch z. B. in Italien, erreicht sie aber erst jetzt ihren Höhepunkt. Gefeiert wird oft nicht wie hier das Erscheinen der Heiligen Drei Könige, sondern die Taufe Jesu durch Johannes des Täufer. In Portugal, aber z. B. auch in Russland ist dies der Tag, an dem die Kinder ihre Weihnachtsgeschenke bekommen. In manchen Ländern, z. B. Spanien, bekommen sie an diesem Tag nach dem eigentlichen Weihnachtsfest zum zweiten Mal Geschenke – ganz ähnlich wie die Kinder in Deutschland, die sich sowohl am Nikolaustag als auch an Heiligabend freuen dürfen.
13. Januar – Ende der Weihnachtszeit
Dieses Datum gilt natürlich nicht für alle Länder, taucht rund um den Globus aber immer wieder als Enddatum der besonderen besinnlichen Zeit auf – so z. B. in Russland, wo der 13. Januar der traditionelle Neujahrstag (nach dem julianischen Kalender) ist, oder in Schweden, Norwegen und Finnland, wo die Weihnachtszeit auf königlichen Erlass von Knut IV. vom Luciafest an genau einen Monat dauert.